Gallup Studie Führung

Schlechte Führung kostet Milliarden
Chefs sind sich der Defizite nicht bewusst
Raus aus dem Führungs-Dilemma
Gute Führung ist lernbar

Führungskräfte führen. Zunächst einmal sich selbst. Viele Führungskräfte in Deutschland sind glücklicherweise in hohem Maße selbstbestimmt – auch, wenn sie das nicht immer wahrhaben wollen. Sie können sicherlich nicht tun und lassen, was sie wollen, kommen und gehen, wann sie wollen – aber sie können meistens Führen, wie sie wollen. Die Hauptsache ist, dass die Zahlen stimmen.

In der aktuellen Gallup Studie Führung wird jetzt erneut aufgezeigt, wie wichtig gute Mitarbeiterführung im Unternehmen ist:

Die Gallup Studie Führung rechnet vor: „Schlechte Chefs kosten die deutsche Volkswirtschaft bis zu 105 Milliarden Euro jährlich.“

Nach Gallup-Berechnungen kostet die innere Kündigung der Mitarbeiter aufgrund schlechter Führung die deutsche Volkswirtschaft insgesamt bis zu 105 Milliarden Euro jährlich!

Gallup Studie Führung
Natürlich können Führungskräfte, wenn sie wollen. Bei den Mitarbeitern ist es übrigens ganz genauso: Gute Leistungen sind möglich!

Die Gallup Studie Führung sagt: „Chefs sind sich ihrer Defizite nicht bewusst.“

Und genau hier liegt der Haken. In punkto Führungsqualität klaffen die Wünsche der Mitarbeiter und die Wirklichkeit in deutschen Unternehmen besonders weit auseinander. Insgesamt sagt gerade einmal jeder fünfte Arbeitnehmer (21 %) „die Führung, die ich bei der Arbeit erlebe, motiviert mich, hervorragende Arbeit zu leisten“. Bei den hoch gebundenen sind es 66 Prozent, bei den Arbeitnehmern mit geringer oder ganz ohne Bindung nur 15 bzw. drei Prozent. Fast jeder fünfte Mitarbeiter (18 %) hat in den vergangenen zwölf Monaten wegen seines direkten Vorgesetzten daran gedacht zu kündigen – in der Gruppe der „Inneren Kündiger“ sogar fast jeder Zweite (45 %). Zwei von drei Arbeitnehmern (69 %) hatten im Lauf ihres Arbeitslebens mindestens einmal einen schlechten Vorgesetzten. Doch die Chefs selbst sind sich ihrer Defizite nicht bewusst – 97 Prozent halten sich selbst für eine gute Führungskraft. Dazu passt auch, dass 2016 nur 40 Prozent der Führungskräfte eine Weiterbildung besucht haben, um den Umgang mit ihren Mitarbeitern zu verbessern.

Unser Standpunkt:

  • Viele Chefs geben ihre Defizite nur ungern zu

  • Vielen Chefs fehlt das Bewusstsein für Führungsfehler

  • Viele Chefs werden selbst wiederum schlecht geführt

  • Gute Führung ist grundsätzlich erlernbar

  • Führungsfehler lassen sich recht leicht vermeiden

  • Der Chef ist nicht für die Motivierung der Mitarbeiter zuständig

Die Gallup Studie Führung bemerkt: „Nur 40% der Chefs haben eine Weiterbildung besucht.“

Wir sagen: „Immerhin haben 40 % eine Weiterbildung besucht. Wir halten diese Zahl für hoch und vielleicht auch etwas geschönt, denn welcher Chef gibt schon gern selbst zu, ein schlechter Chef zu sein und dann auch noch keine Weiterbildung zu besuchen?

Aber letztlich ist es egal, wieviel Mitarbeiter schlecht geführt werden und was das das Unternehmen letztlich genau kostet. Es sollte doch darum gehen, wie sich Führungsfehler vermeiden lassen und wie sich das Eigen-Engagement der Mitarbeiter für ihren Arbeitsplatz und für das Unternehmen steigern lässt.

Raus aus dem Führungs-Dilemma

Seit Jahren, eigentlich seit Jahrzehnten, unterstützen wir Führungskräfte kleiner und großer Unternehmen in genau diesem Bereich. Auch hier bietet sich das „Field-Coaching“ idealerweise an, um Chefs punktgenau in ihrer Führungsrolle zu stärken. Aber das eigentliche Dilemma schlechter Führung ist doch: „Jeder weiß es – aber keiner sagt es.“ Und durch’s sagen, also das „an den Pranger stellen der Führungskraft“ wird es nicht besser – sondern eher schlimmer.

Schlechte Führung und keiner merkt’s?

Ein Beispiel: Eine Kassenkraft bei Edeka, Lidl, Media Markt usw. macht einen Fehler. Sie gibt dem Kunden 100,- € zu viel heraus. Was passiert? Die Kassendifferenz wird schnell bemerkt, es findet ein Gespräch mit der Mitarbeiterin statt. Vielleicht gibt es eine zusätzliche Schulung, vielleicht wird der Schaden durch das Manko-Geld ausgeglichen, vielleicht findet sich ein gnädiger Chef, vielleicht gleicht die Kassiererin die Summe aus dem eigenen Portemonnaie selbst aus. Egal – aber es wurde bemerkt und besprochen.

Ein weiteres Beispiel: Der Chef eines großen Einkaufsmarktes geht morgens in seiner Frührunde durch die Abteilungen. Natürlich findet er überall „Fehler“: Die Werbeware ist nicht korrekt ausgezeichnet, der Warenaufbau stimmt nicht, einige Regale sind leer, mit der Sauberkeit hapert es, und er erwischt einen Mitarbeiter beim Zuspätkommen. Jeder Mitarbeiter, den er trifft, bekommt sein „Fett weg“ (deswegen vermeiden ja auch viele Mitarbeiter den Kontakt mit ihrem Chef). Wenn das dazu führt, dass jetzt einige Mitarbeiter – zumindest für die nächsten Stunden – unmotiviert und innerlich gekündigt auf den Kunden zugehen, hat das immer auch Umsatzverluste zur Folge. Nur – ganz im Gegensatz zur Kassiererin – wird dieser Umsatzverlust nicht bemerkt. Der absichtlich durch den Mitarbeiter verhinderte Unternehmensumsatz ist aktuell nicht messbar – ganz im Gegensatz zum bemerkten Fehler der Kassiererin. Insofern wird der Chef den Fehler nicht bei sich suchen, sondern eher noch mehr auf seine Mitarbeiter schimpfen, die zu wenig Umsatz machen.

Diese Negativ-Spirale hört nur schwer auf, sich zu drehen. Eine Änderung kann zumeist nur der Chef bewirken. Und wenn er jahrelang ungeschickt geführt hat und sich dann „plötzlich“ in seinem Wesen positiv verändert, so glauben es ihm viele Mitarbeiter eh nicht. „Der Hai ist doch niemals Vegetarier geworden!“

Was tun? Gute Führung ist lernbar.

Ja – es gibt Lösungswege aus diesem Dilemma. Und natürlich soll der Chef nach wie vor seine Mitarbeiter auf Fehler und Verbesserungen hinweisen dürfen. In unseren Coachings geht es zuerst immer um die eigene Haltung und Einstellung zum Thema Führung, denn eigene Führungsgrundsätze zu finden, ist wichtig. Erst dann sprechen wir über die Führungsaufgaben und Führungswerkzeuge.

Ein wichtiger Schlüssel: Führungswerkzeuge!

Das Thema Führungswerkzeuge ist dabei besonders spannend. Wie ein Handwerker, der seinen Werkzeugkoffer hat und einen Nagel nicht mit seinem Schuh in die Wand schlägt, hat eine Führungskraft Führungswerkzeuge. Sie erleichtern ihr den Umgang mit den Mitarbeitern und sorgen für klare, berechenbare und vor allem respektvolle und wertschätzende Führung.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie das Thema interessiert und Sie mehr wissen wollen: info@field-coach.de

Die aktuelle Gallup Studie Führung finden Sie übrigens hier.